MBAT Tool-Plattform: Effiziente Verifikation von Embedded Systems
Am 23. und 24. November 2011 fand in Stuttgart das vom Projektkoordinator Daimler ausgerichtete Kick-off-Meeting des ARTEMIS Projekts MBAT (Combined Model-based Analysis and Testing of Embedded Systems) statt. Ziel des Kick-offs war, die anstehenden branchenübergreifenden MBAT Arbeiten zu koordinieren (Automotive, Luftfahrt, Bahn). Ein Schwerpunkt lag auf der vom Projekt bereitzustellenden MBAT Reference Technology Platform (MBAT RTP), mit deren Hilfe Analyse- und Verifikationswerkzeuge sowie Methoden integriert und für die effiziente Entwicklung von sicherheitskritischen Embedded Systems verfügbar gemacht werden. Diese Werkzeugintegration wird auf Basis von branchenübergreifenden Interoperabilitätsstandards vorangetrieben - unter Einbeziehung von Ergebnissen aus vorausgehenden ARTEMIS-Projekten, wie z.B. CESAR.
Es nahmen 78 Vertreter der insgesamt 41 europäischen Projektpartner aus Industrie und Forschung teil. Als Gäste waren Antonio Vecchio von der ARTEMIS Joint Undertaking, ARTEMIS-IA-Präsident Klaus Grimm und Holger Stegemann vom deutschen Projektträger DLR vertreten.
Das nächste Full Plenary MBAT-Meeting ist für den 23. und 24. Mai 2012 in Kopenhagen geplant.
www.mbat-artemis.eu
12. SafeTRANS Industrial Day zur Zukunft von Embedded Software
Wie können komplexe Embedded Systems und Controller entsprechend der hohen Sicherheitsanforderungen unter Kosten- und Zeitdruck entwickelt und getestet werden? Welche Anforderunen ergben sich aus Standardisierungsbestrebungen? Welche Modelle und Sprachen erfüllen die Anforderungen trotz wechselnder Entwicklungsumgebungen?
Diese und ähnliche Fragen sind für die Entwicklung von Embedded Systems und speziell für deren Software von hoher Relevanz. Dabei müssen besondere Randbedingungen beachtet werden, wie z.B. die Kopplung an physikalische Prozesse, die damit einhergehenden Anforderungen an Zuverlässigkeit und die zunehmende Anzahl von verteilten Systemen mit hoher Dynamik. Der kommende 12. SafeTRANS Industrial Day widmet sich mit dem Thema „From C to 4th generation languages: The future of embedded software development“ diesen Herausforderungen. Er findet am 2. Mai im Hause der DB Netz AG in München statt. Neben hochkarätigen Fachvorträgen zum Thema wird die Betriebszentrale für den Süddeutschen Raum der DB Netz AG besichtigt werden. Damit haben die Teilnehmer die Möglichkeit, die Abläufe der Leitzentrale sowie einige Inhalte der Vorträge in der praktischen Anwendung zu erleben. Mehr Informationen unter: www.safetrans-de.org/de_12_Industrial_Day.php
Genaue und sichere Zugortung mit Galileo Satelliten
Satelliten sind für die Fahrzeugortung nicht mehr wegzudenken. Je besser die Qualität der Ortung ist, desto mehr Anwendungsmöglichkeiten sind im Straßen- und Schienenverkehr denkbar. Voraussetzung ist jedoch, dass die Ortungssysteme zuverlässig funktionieren und die Position hinreichend genau bestimmt wird. Ein zertifizierter, d.h. unabhängig bestätigter Nachweis schafft Vertrauen für ihre anspruchsvolle Nutzung und beugt Haftungsansprüchen vor.
Diese Ziele sollen mit mehreren europäischen Projekten unter Führung der europäischen Agentur für satellitenbasierte Ortungssysteme GSA in Brüssel erreicht werden. Forschungsinstitute und Unternehmen sind gleich mit drei Projekten dabei.
Die Zertifizierung der Satellitenempfänger mit einem neuartigen Referenzsystem wird vom Institut für Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik der Technischen Universität Braunschweig (iVA) unter der Leitung von Professor Eckehard Schnieder koordiniert, an dem auch das Braunschweiger DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik (TS) beteiligt ist. Ein Ortungssystem mit Satellitenempfänger zur sicheren Ortung von Eisenbahnfahrzeugen wird in einem weiteren Projekt unter Leitung der iQST GmbH, einer Ausgründung des iVA und des TS am Forschungsflughafen Braunschweig, entwickelt, an dem neben den beiden Instituten auch der Braunschweiger Eisenbahnzulieferer Baudis Bergmann Rösch Verkehrstechnik GmbH (BBR) mitwirkt. Diese Systeme bilden das Rückgrat des dritten Projekts, einem Leit- und Sicherungssystem für regionale Eisenbahnen, die knapp die Hälfte europäischer Eisenbahnen ausmachen. Das System wird unter der Leitung des internationalen Eisenbahnverbandes UIC entwickelt und soll an einer rumänischen Regionalbahn bei Brasov/Transsylvanien (Siebenbürgen) erprobt werden. Hierin arbeitet neben den Forschungspartnern auch der Bahntechnik-Bereich der Siemens AG. Die drei Projekte haben insgesamt ein Auftragsvolumen von knapp drei Mio. Euro und stehen an vorrangiger Stelle der europäischen Anwendungsprojekte der Satellitenortung, die von der EU mit 26,5 Mio. Euro gefördert werden.
Aufgrund ihrer langjährigen Expertise sind die Projektpartner optimistisch. „Wir erwarten nach den Ergebnissen in zwei Jahren den Durchbruch bei den Anwendungen, zeitgleich mit der Betriebsaufnahme des europäischen Galileo-Satellitensystems, das als einziges unter ziviler Kontrolle steht und eine rechtsverbindliche Grundlage bietet“, so Professor Schnieder.
DFKI-Forschungsbereich CPS beteiligt sich an Verbundprojekt RESCAR 2.0
Knappe Ressourcen, belastete Umwelt – dennoch möchten wir mobil bleiben. Auf Dauer führt dabei kein Weg an der elektromobilen Gesellschaft vorbei. Deutschlands Automobilindustrie kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Das gelingt aber nur, wenn die Anwendungen im Bereich Elektromobilität zuverlässig funktionieren. Im Verbundprojekt RESCAR 2.0 haben sich jeweils sechs Kooperationspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft zum Ziel gesetzt, ein Verfahren zu entwickeln, in dem Robustheit erstmals als Zielgröße für den Entwurf genau spezifiziert und während des gesamten Entwicklungsablaufs von Anfang an bis zur Verifikation berücksichtigt wird.
Der Projektname RESCAR 2.0 steht dabei für „Robuster Entwurf von neuen Elektronikkomponenten für Anwendungen im Bereich Elektromobilität“. In dem Projekt werden Methodiken und Standards entwickelt, um die Robustheit und Zuverlässigkeit des Gesamtsystems „Elektroauto“ vorhersagen und garantieren zu können. Dadurch können zukünftig Elektroautos mit jenem Vorsprung an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Komfort ausgestattet werden, mit dem sich heute schon deutsche Hersteller erfolgreich vom Wettbewerb abheben.
Im Forschungsbereich „Cyber-Physical Systems“ (CPS) des DFKI unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler konzipieren Wissenschaftler im Rahmen von RESCAR 2.0 Analysen zur akkuraten Einschätzung des Zeitverhaltens der elektronischen Komponenten. Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn es darum geht, das Zusammenspiel der vielen verbauten Elemente zu optimieren und somit die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems zu steigern.
RESCAR 2.0, an dem jeweils sechs Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen arbeiten, wird mit insgesamt 6,5 Mio. € vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Aus der Industrie sind an dem Projekt folgende Firmen beteiligt: AUDI AG, BMW AG (assoziierter Projektpartner), ELMOS Semiconductor AG, Forschungszentrum Informatik (FZI), Infineon Technologies AG sowie die Robert Bosch GmbH. Wissenschaftliche Partner sind: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI), Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration Berlin, Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen Dresden, Technische Universität Dresden, Leibniz Universität Hannover und die Eberhard Karls Universität Tübingen. Die Projektkoordination liegt bei Infineon. Die edacentrum GmbH unterstützt das Projekt als Projektmanager. RESCAR 2.0 läuft bis zum 31.01.2014.
www.dfki.de/cps
DFKI-Kontakt:
Dr. Stephan Eggersglüß
Stephan.Eggersgluess@dfki.de
BTC EmbeddedSpecifier an Kunden ausgeliefert
BTC Embedded Systems AG hat nun eine erste Version des BTC EmbeddedSpecifiers entwickelt und in einem Beta-Programm an namhafte deutsche und japanische Hersteller und Zulieferer im Automobilbereich ausgeliefert. Teile der formalen Spezifikationsmethode des BTC EmbeddedSpecifiers wurden innerhalb des CESAR-Projektes, welches vom europäischen Förderinstrument ARTEMIS unterstützt wird, entwickelt. In dem nun gestarteten Beta-Programm werden wichtige Erkenntnisse aus der Produktionspraxis in Bezug auf die formale Spezifikation und deren Effizienz und Benutzbarkeit gesammelt und fließen direkt in die Weiterentwicklung des BTC EmbeddedSpecifiers ein. Es ist geplant, eine erste praxistaugliche Version in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt zu bringen. Zielkunden sind zunächst die Bestandskunden des BTC EmbeddedTesters, die bereits den automatischen Back-to-Back-Test in die Produktion erfolgreich eingeführt haben, um auch der neuen ISO 26262 Rechnung zu tragen. Diese Kunden streben nun den automatisierten anforderungsbasierten Test mit BTC EmbeddedSpecifier im Zusammenspiel mit BTC EmbeddedTester an. Hierbei erlaubt die nun in die Praxis gegebene computerunterstützte Spezifikationsmethode die Lücke zwischen informeller textueller Anforderung hin zu einer formalen maschinenlesbaren Anforderungsspezifikation zu schließen.
www.btc-es.de
Symtavision released SymTA/S 3.1 und Trace- Analyzer 3.1
Symtavision, weltweit führender Lösungsanbieter für den Entwurf und die Verifikation von Echtzeitsystemen, hat SymTA/S 3.1 und TraceAnalyzer 3.1 eingeführt, die neueste Version der durchgängigen Toolkette für die Planung, Optimierung und Verifikation der Echtzeitfähigkeit eingebetteter Systeme.
SymTA/S und TraceAnalyzer werden in Automotive, Aerospace und Automation für die Integration performanz- und sicherheitskritischer Anwendungen eingesetzt. SymTA/S 3.1 und TraceAnalyzer 3.1 enthalten eine Vielzahl neuer und verbesserter Features, darunter den neuartiger Scenario Manager und ein neues FIBEX 3.1 Interface. Außerdem wurden mehr als 50 funktionale, aus Kundenwünschen resultierende Verbesserungen wie z.B. die Unterstützung relativer Deadlines für Kunden wie Audi, BMW, Bosch, Daimler, Fiat, General Motors, Infineon, Thales und Volkswagen implementiert.
Der neue Scenario Manager erfasst szenarioabhängig Schedulingparameter wie Periode und Priorität sowie Task-Ausführungszeiten und CPU-/Bus-Geschwindigkeit. Benutzer können außerdem zusätzliche Parameter erfassen. Der Support für das Field-Bus-Exchange-(FIBEX)Format wurde erweitert, so dass sich nun auch Systemarchitekturen samt Parametrisierung im neuen FIBEX 3.1 Datenformat importieren lassen. Dies ermöglicht den Import von CAN- und FlexRay-Konfigurationsdaten, inklusive Signalen und Mapping von Funktionen auf ECUs. Durch die Angabe relativer Deadlines können Deadlinewerte nun automatisch angepasst werden, wenn sich eine Periode oder Tasklaufzeit verändert.
Zu den weiteren Verbesserungen, die in enger Zusammenarbeit mit Kunden in SymTA/S 3.1 und TraceAnalyzer 3.1 implementiert wurden, gehören eine bis zu 50%ige Reduzierung des Speicherbedarfs, verbesserte Analyse von Event-Triggering sowie neue Möglichkeiten für die Variation von Buslasten, durch die verschiedene Lastszenarien untersucht werden können. Außerdem gibt es Verbesserungen bei FlexRay-Modell-Checks, Remote-Interfacing, Scripting sowie in den Bereichen Auswertung, Reporting, Dokumentation und User Interface.
www.symtavision.com