Das Jahr 2014 birgt viele Neuerungen für europäische Forschung und Entwicklung: So wird nicht nur das Europäische Rahmenprogramm durch Horizon 2020 neu aufgesetzt (siehe Seite 8), sondern auch ITEA wird ab 2014 zum zweiten Mal verlängert werden und als ITEA 3 bis 2021 bottom-up getriebene FuE-Projekte im Bereich Software-intensive Systeme und Services unterstützen.
ITEA 3 ab Januar 2014
Der Nachfolger von ITEA 2 startet offiziell ab Januar 2014 mit ITEA 3. Der erste Call im Programm wird am 23. und 24. September mit den Project Outline Days in Amsterdam eröffnet werden. Ab diesem Zeitpunkt können Projektkonsortien ihre Anträge für europäische FuE-Projekte bei ITEA einreichen. Die Bewerbung gliedert sich wie bisher auch in zwei Phasen:
- die Einreichung eines Project Outlines (PO) und bei dessen positiver Bewertung
- die Abgabe eines Full Project Proposals (FPP).
Das PO dient dem kurzen Überblick und beschreibt, worum es im Projekt geht. Das daran anknüpfende FPP erläutert, wie die Projektziele erreicht werden sollen. Die Evaluierung der PO und FPP erfolgt durch unabhängige Experten und nationale Behörden. Die Einreichungsfrist für die FPP wird im Februar 2015 enden. Anhand der FPP werden die förderwürdigen Projekte bestimmt und erhalten das ITEA-Label. ITEA selbst vergibt keine Fördermittel, um aber europäische Kooperationsprojekte durch nationale Initiativen zu erleichtern, empfiehlt ITEA nationalen Behörden die mit Label ausgezeichneten Projekte zu fördern.
Neuerungen in ITEA 3
ITEA 3 wird sich gegenüber ITEA 2 vor allem durch folgende Punkte auszeichnen:
- Aufbau eines Qualitätsmanagements, um auf Veränderungen angemessen reagieren zu können,
- Etablierung effizienterer Prozesse, um Projekte schneller starten zu können,
- Nutzung einer digitalen Living Roadmap als Referenzdokument für das Programm,
- Ausbau und Vertiefung von Kooperationen zu anderen Initiativen
Zu diesen vier Bereichen wurden bereits konkrete Umsetzungsmaßnahmen erarbeitet:
Qualitätsmanagement:
Um ITEA-3 kontinuierlich an die sich schnell ändernden Gegebenheiten im FuE-Umfeld anzupassen, wurde ein Qualitätsmanagement entlang der wichtigsten Prozesse in ITEA und deren Key Process Indicators (KPIs) entwickelt.
In Zusammenarbeit mit den ITEA-Gremien werden Jahresziele für die verschiedenen KPIs definiert und regelmäßig überprüft. Eine der Maßnahmen im Rahmen des Qualitätsmanagements wird eine Zufriedenheitsmessung der ITEA-Community sein. Dabei wird die Meinung von Mitgliedern der Gremien, Projektleitern und Projektpartnern zum Programm erfragt.
Schnelle Prozesse:
Die Verkürzung der Zeit von der Projektidee (Öffnung des Calls) bis zum Projektstart ist ein entscheidendes Kriterium um Innovationen für Software-intensive Systeme und Services zu unterstützen. Daher wurde von ausgewählten ITEA-Projektleitern und Vertretern von nationalen Behörden der wichtigsten ITEA-Mitgliedsländer der zeitliche Ablauf der Calls mit der Mehrzahl der nationalen Förderprogramme abgestimmt, um schnellere Finanzierungsentscheidungen auf nationaler Ebene zu ermöglichen.
Ab 2014 werden nun die jährlichen Calls im September öffnen und im März des folgenden Jahres mit der Einreichungsfrist der FPP schließen. Als übergeordnetes Ziel will ITEA 50% aller mit dem Label ausgezeichneten Projekte innerhalb von zehn Monaten von der Eröffnung des Calls bis zum Projektstart führen.
Der Zeitliche Ablauf des ersten Calls im ITEA 3-Programm gestaltet sich wie folgt:
01.01.2014 | Offizieller Start von ITEA 3 |
23.-24.09.2014 | Eröffnung des ersten ITEA 3-Calls und Project Outline Days in Amsterdam |
Februar 2015 | Frist zu Einreichung der Full Project Proposals (genaues Datum wird noch bekannt gegeben) |
März 2015 | Vergabeentscheidung der ITEA 3-Label des ersten Calls |
Juni/Juli 2015 | Start der FuE-Projekte |
Living Roadmap:
Statt einer 4-Jahresroadmap in Papierform baut ITEA 3 eine sogenannte digitale Living Roadmap auf, die soziale und ökonomische Herausforderungen beschreibt (derzeit 12 Herausforderungen) sowie eine Datenbank enthält, mit Informationen zu ITEA-Projekten, wie z.B. dem jeweiligen technologischen State-of-the-Art (SotA), allgemeinen Fakten zu den Projekten (Laufzeit, Partner, etc.) sowie eine Autoren- und Unternehmensübersicht.
Die Living Roadmap kann kontinuierlich angepasst werden und damit innovative ITEA-Projekte erleichtern sowie laufende Projekte besser verwalten und evaluieren. Sie ist online für die ITEA-Community einsehbar unter:
www.itea2.org/living_roadmap
Kooperationen:
ITEA 3 strebt eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen Initiativen im FuE-Bereich an. Dazu gehört u.a. die bereits bestehende enge Zusammenarbeit mit dem europäischen Förderinstrument ARTEMIS und dessen Nachfolger ECSEL sowie der Vereinigung der privaten Vertreter innerhalb von ARTEMIS (ARTEMIS-IA). Ergebnisse der Zusammenarbeit sind z.B. das 2012 gegründete ARTEMIS-ITEA-Gremium zur konkreten Ausgestaltung der Kooperation (siehe auch SafeTRANS News 3/2012) sowie das im Herbst 2013 veröffentlichte Dokument: ITEA ARTEMIS-IA High-Level Vision 2030 - Opportunities for Europe - The impact of software on revenue and jobs.
Eine weitere Partnerschaft besteht mit den EIT ICT Labs, die intensiviert werden soll. Ziel ist es, Ergebnisse aus ITEA-Projekten durch die Weiterführung dieser Ergebnisse in Projekten der EIT ICT Labs verstärkt in die industrielle Anwendung zu führen und in der (Aus- und Weiter-)Bildung zu verankern.
Darüber hinaus plant ITEA 3 verstärkt mit verschiedenen EUREKA-Clustern und mit anderen Initiativen, wie z.B. mit SafeTRANS, zusammenzuarbeiten. Die Kooperation mit SafeTRANS gründet auf strategischen Abstimmungen und der Entwicklung und Ausarbeitung von Projektideen sowie dem Aufbau von Projektkonsortien für ITEA-Projekte. SafeTRANS ist für deutschsprachige Partner aus Wirtschaft und Forschung die Plattform, um abgestimmte FuE-Projekte einzureichen.
Über ITEA
ITEA ist eine Initiative innerhalb von EUREKA (= zwischenstaatliche Vereinigung) um Industrie-getriebene, Markt-orientierte, vorwettbewerbliche und Länder-übergreifende Forschungsprojekte zu unterstützen. Zum thematischen Fokus der Software-intensiven Systeme und Services gehören beispielsweise intelligente Infrastrukturen, serienmäßige und individuelle Produkte und Dienstleistungen, innovatives Engineering sowie Systemsicherheit. An ITEA -Projekten können sich große Industrien, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), Forschungsinstitute und Universitäten beteiligen.
Das genaue Vorgehen und den genauen Ablauf eines ITEA Calls finden Sie unter:
www.itea2.org/callprocess_schedule
Weitere Informationen:
www.itea2.org