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Europäische Förderung: ECSEL und ECSEL Germany

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ECSEL führt Embedded Systems, die Halbleitertechnologie und die Systemintegration enger zusammen

Die Abstimmung der deutschen Partner erfolgt im Arbeitskreis ECSEL Germany.

Inhaltsverzeichnis

Mit dem Inkrafttreten des neuen europäischen Forschungsförderprogramms Horizon 2020 im Januar 2014 für die kommenden sieben Jahre, gehen u.a. Neuerungen in der Zusammenarbeit von Industrie, wissenschaftlicher Forschung und öffentlichen Einrichtungen in Public-Private-Partnerships einher. In diesem Zusammenhang startet im Juli dieses Jahres der erste Call der neuen Joint Undertaking ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership).
In ECSEL gehen die bisher eigenständigen Joint Undertakings ARTEMIS (Schwerpunkt Embedded Computing Systems) und ENIAC (Schwerpunkt Nanoelektronik/Halbleiter) sowie die European Technology Platform EPoSS (Schwerpunkt Smart Systems Integration) auf.
Damit deckt ECSEL thematisch die komplette Wertschöpfungskette für die Entwicklung umfassender elektronischer Systeme ab. Folgende Gebiete für Forschung, Entwicklung und Innovation adressiert ECSEL:

  • Mikro- und Nanoelektronik
  • Embedded / Cyber-Physical Systems und
  • Smart Systems Integration

ECSEL: Förderung, Inhalte und Organisation

"ECSEL ist ein Förderinstrument zur Nutzung von Technologie."

Dr. Reihnard Ploss, CEO Infineon und Sprecher von ECSEL Germany

ECSEL konzentriert sich als Joint Technology Initiative* vorwiegend auf FuE-Projekte mit höherem TRL-Level (z.B. die technische und praxisnahe Validierung oder die Entwicklung von Demonstratoren), obwohl durchaus auch Grundlagenforschung Bestandteil der geförderten Projekte sein kann.
Das geplante Förderbudget von 2014 bis 2020, mit einer vier-jährigen Auslaufzeit für die Projekte, teilt sich wie folgt auf:

  • Europäische Union: 1,17 Mrd. €
  • beteiligte Staaten: 1,17 Mrd. €
  • Industrie: mindestens 2,34 Mrd. €

Basierend auf der strategischen Forschungsagenda, dem Multi Annual Strategic Plan (MASP), wird ECSEL ein zehnjähriges Programm zur Forschungsförderung umsetzen, das allen FuE-Akteuren aus den EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten offensteht.
Der MASP enthält Inhalte der industriellen Vertreter sowie die langfristigen Förderperspektiven der beteiligten nationalen Vertretungen (Public Authorities). Die Inhalte der industriellen Vertreter werden in der sogenannten Multi Annual Strategic Research and Innovation Agenda (MASRIA) gebündelt. Die MASRIA für 2014 besteht aus einem verbindenden Dachdokument (enthält u.a. Vision, Vorgehen, Referenzen) und entsprechend der drei Technologiebereiche drei Anhänge:

  • Anhang 1 zu Nanoelektronik
  • Anhang 2 zu Embedded Systems und CPS
  • Anhang 3 zu Smart Systems

Projekte können natürlich mehr als einen Technologiebereich adressieren und zukünftig ist geplant, die drei Technologiebereiche auch inhaltlich in den Strategiepapieren zusammenwachsen zu lassen.
Die Ausschreibungsthemen werden mit der Eröffnung des jährlichen Projekt-Calls im Work Plan veröffentlicht. ECSEL-Call 1 wird voraussichtlich im Juli 2014 erscheinen.
Organisatorisch wird die JTI ECSEL durch eine Joint Undertaking umgesetzt, die vom ECSEL Governing Board geführt wird. Die europäische Industrie ist über die Vereinigungen ARTEMIS-IA, AENEAS und EPoSS im Governing Board an strategischen Entscheidungen beteiligt. Der öffentliche Sektor entsendet Vertreter der beteiligten Staaten über das Public Authority Board. Deutschland wird voraussichtlich mit einem Vertreter des BMBFs vertreten sein. Dazu laufen derzeit noch die Abstimmungen.

Schematische Darstellung des Zusammenspiels von ECSEL, ECSEL Germany, der EU-Kommission und nationalen Ministerien.

ECSEL Germany

Um Kooperationen der in den Themenfeldern aktiven Partner auf deutscher Seite zu verstärken und die deutsche Position der industriellen Vertreter abstimmen zu können, wurde der offene Arbeitskreis ECSEL Germany gegründet. In ECSEL Germany arbeiten sowohl Anwender als auch Hersteller zusammen, u.a. aus den Bereichen Automobil, Luftfahrt, Schienenverkehr, Verkehrstechnik, Energie- und Produktionstechnik, Automatisierung und Robotik. Darüber hinaus sind Forschungsinstitute und Universitäten in ECSEL Germany engagiert. ECSEL Germany versteht sich als Plattform zur Koordinierung vorwettbewerblicher, strategischer Aktivitäten, dem sogenannten Roadmapping, und widmet sich folgenden Aufgaben:

  • Entwicklung einer ganzheitlichen Forschungs- und Innovationsstrategie für elektronische Bauelemente und damit verknüpfte Systeme (Erstellung von Roadmaps),
  • Einbringung der deutschen Prioritäten in europäische Forschungsförderprogramme und Positionierung der deutschen Partner in europäischen Forschungskooperationen,
  • Schnittstelle zu den deutschen Behörden und Ministerien.

Der Lenkungskreis von ECSEL Germany besteht aus jeweils einem Vertreter der drei ECSEL-Gründungsorganisationen:

  • Dr. Reinhard Ploss (Infineon Technologies AG) für AENEAS - Sprecher in 2014,
  • Prof. Dr. Heinrich Daembkes (Airbus) für ARTEMIS-IA und
  • Dr. Günter Lugert (Siemens AG)  für EPoSS.

Die offizielle Vorstellung von ECSEL Germany fand in Kooperation mit dem Kick-off des ARTEMIS Projekts EMC2 am 7. April in München statt unter dem Motto „On the Way towards ECSEL“. Das große, europäische Projekt EMC2 ist aufgrund seiner breiten Abdeckung der Wertschöpfungskette wegweisend für ECSEL (mehr Informationen zu EMC2 in SafeTRANS News 3/2013).
Noch ein Blick über die nationalen Grenzen hinweg: In Österreich hat sich die Initiative ECSEL Austria als Verein zur Förderung der österreichischen Mikro- und Nanoelektronik, Embedded Systems und Smart Systems Technologie gegründet.

Mehr Informationen:
In diesen SafeTRANS News:

  • Editorial von Heinrich Daembkes
  • SafeTRANS Gespräche mit Alois Knoll

SafeTRANS News 2/2013: Artikel zu Entstehung und Aufbau von ECSEL
EU-Kommission: http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/time-ecsel
ECSEL Austria: www.ecsel-austria.net

*JTI: Langfristig angelegte öffentlich-private Partnerschaften zur Unterstützung transnationaler Forschungszusammenarbeit in ausgewählten Technologiefeldern.

Lenkungskreis von ECSEL Deutschland (v.l.n.r.): Prof. Dr. Heinrich Daembkes, Dr. Reinhard Ploss, Dr. Günter Lugert (Foto: Tobias Eble)