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Editorial

Inhaltsverzeichnis

Mit dem europäischen Förderprogramm Horizon 2020 wird es eine wesentliche Neuerung geben: Die bisher eigenständig operierenden Joint Undertakings ARTEMIS und ENIAC werden mit der European Technology Platform EPoSS verschmolzen und in einem neuen Förderinstrument als Joint Undertaking Electronic Components and Systems for European Leadership (ECSEL) zusammengefasst. Dies wird deutliche Auswirkungen auf die Zusammenarbeit der bisher getrennt operierenden Domänen haben. Unterstützt wird ECSEL durch die Bildung eines nationalen Arbeitskreises ECSEL Germany.
Was bedeutet das für die Safe­TRANS-Community?

Der Name ECSEL ist Programm: Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden alle Stufen in ein gemeinsames Förderprogramm integriert und dadurch auch die bisher getrennten Strategien und Roadmaps erstmals zusammengeführt. Dies betrifft z.B. Themen aus den Bereichen Materialien und Anlagen zur Herstellung von mikroelektronischen Komponenten, System Design, Software und Embedded Systems, Prozesse, Methoden, Tools bis hin zu Sensoren und Aktoren sowie Mensch-Maschine-Interfaces und vernetzte intelligente Systeme, welche unsere neue Ausdruckswelt als Cyber-Physical Systems bezeichnet.
Die dabei zutage tretenden Sprünge stellen die beteiligten Partner erst einmal vor große Herausforderungen, schaffen aber enorme Vorteile: Hohe Synergien werden sichtbar, Abstimmungslücken und Interface-Probleme können gemeinsam geschlossen werden. Ziel aller Beteiligten muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie sowie deren Wirtschaftsräume im internationalen Vergleich zu stärken.

Eine wichtige Erkenntnis ist: Die elektronischen, Software-intensiven, vernetzten Systeme sind zunehmend entscheidend für alle Produkte. Nur die intelligente Nutzung der Embedded Electronics erlaubt es, die großen gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen und sinnvolle Lösungen in immer komplexeren Anwendungen zu ermöglichen - über sie werden die wettbewerbsentscheidenden differenzierenden Eigenschaften realisiert.
Ein gemeinsamer Antritt der beteiligten Disziplinen ist damit konsequent und ermöglicht einen holistischen Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfung und des vollen Innovationsprozesses. Dabei sollen die innovativen KMU in ausgewogener Weise in den Prozess eingebunden werden.
Auf nationaler und europäischer Ebene legt ein Dialogprozess mit allen Interessenten die Prioritäten neu fest und die benötigten Ressourcen und Fördermittel werden abgestimmt. Ein derartiger Dialog wird zum Wohl der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Fortschritts beitragen.

Prof. Dr. Heinrich Daembkes
Vice President, Executive Advisor AIRBUS Engineering