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Editorial

Inhaltsverzeichnis

Wir stehen vor einem umgreifenden Wandel in der Realisierung von Mobilität. Wer lenkt, wer fliegt, wer überwacht den Verkehrsraum – der Mensch oder die Technik? Unterschiedliche Verkehrsbranchen haben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen gefunden, aber allen Branchen ist gemeinsam der Trend zur Hochautomatisierung, in dem zunehmend die Technik die Führungsaufgabe übernimmt, auch wenn der Mensch verantwortlich bleibt.

Vier scheinbar unabhängige Faktoren treiben diesen Wandel:

  • die gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu einer ökologisch nachhaltigen, ökonomischen, sicheren und partizipativen Realisierung von Mobilität
  • technologische Sprunginnovationen, welche im Prinzip
    • eine vollständige Automatisierung der Führungsaufgabe aller Arten von Verkehrsträgern ermöglichen,
    • eine kooperative Führung von Verkehrsträgern auch im Hochdynamikbereich ermöglichen,
    • eine Einbindung aller Verkehrsträger in ein Gesamtsystem ermöglichen, in dem gesellschaftliche Anforderungen austariert werden mit individuellen Mobilitätsanforderungen.
  • eine zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz von nachhaltigen Mobilitätskonzepten in der Bevölkerung
  • die Wettbewerbssituation im Markt, in der unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen das Antesten des Marktes mit Versuchsträgern wie „Google Car“ ermöglichen.

SafeTRANS wird diesen Umgestaltungsprozess in seinen Kompetenzfeldern unterstützen. Wenn die Technik zunehmend die Führung übernimmt, wie können wir sicherstellen, dass dabei die hohen Anforderungen an Sicherheit eingehalten werden, wie sie in relevanten Standards gefordert werden? Wie können wir nachweisen, dass die Technik so gut wie der Mensch in der Lage ist, komplexe Verkehrssituationen wahrzunehmen und auf diese adäquat zu reagieren? Wie können wir absichern, dass weder Wahrnehmung noch Entscheidungsfindung durch bewusste Cyber-Attacken beeinflusst werden können? Wie stellen wir die Integrität und Präzision der aus der Cloud bezogenen Lagebildinformationen sicher? Wie können wir auch bei unsicheren Lagebildern nachweisen, dass eine sichere fail-operational Funktion jederzeit garantiert wird? Wie kann nachgewiesen werden, dass der Mensch die Führungsaufgabe bei Bedarf übernehmen kann?
Viele Forschungsfragen dieser Art sind nicht zuletzt am Runden Tisch der Bundesregierung zu hochautonomen Fahren oder im Rahmen der durch SafeTRANS moderierten Automotive Roadmap Embedded Systems identifiziert worden. Durch Strategieprozesse, branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch, und Roadmapping wird SafeTRANS mithelfen Antworten zu finden, um die Sicherheit der Mobilität von morgen zu gewährleisten.

Prof. Dr. Werner Damm
SafeTRANS Vorstandsvorsitzender