Autonome cyber-physische Systeme, innerhalb derer eingebettete und vernetzte Computersysteme Objekte unserer physischen Umgebung mit autonomem Verhalten versehen und “smart” machen, sind zweifellos ein kommender technologischer Megatrend. Aber jüngste Meinungsumfragen belegen eine tiefe Skepsis gegenüber autonomen technischen Systemen, wie beispielsweise hochautomatisierten Kraftfahrzeugen. Diese wird gespeist aus Bedenken bezüglich der Reife, Verständlichkeit, Beeinfluss- und gegebenenfalls Übersteuerbarkeit solcher Systeme. Im täglichen Umgang mit existierenden Services des Internets gewonnene Erfahrung von Kontrollverlust bestärkt diese Zweifel. Autonome Systeme mit Mechanismen der Selbsterklärung auszustatten scheint der einzig gangbare Ausweg. Dies ist eine komplexe technische Herausforderung, da einerseits die meisten in autonomen Systemen verwendeten Algorithmen bislang weder auf die Erzeugung von Begründungen ausgelegt, noch in ihrem Zusammenwirken leicht erklärbar sind, und andererseits Erklärungen für Nutzer mit breit streuenden Erfahrungen und diversen Rollen bereitzustellen sind. Wie es trotzdem gelingen kann beleuchtet diese Ausgabe SafeTRANS News.
Prof. Dr. Martin Fränzle
Carl von Ossizetzky Universität Oldenburg