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Autonomes Fahren erfordert neue, angemessene Ent­wicklungsmethoden für komplexe Systeme und Funktionen

INGenX Technologies berät Entwicklungsunternehmen bei der Umsetzung von Hochtechnologien.

Inhaltsverzeichnis

Autonom fahrende Kraftfahrzeuge, Pkw wie Lkw, werden in wenigen Jahren das Bild auf unseren Straßen radikal verändern und Teil unseres gesellschaftlichen Lebens und unserer individuellen Mobilität sein. Die dafür benötigten technischen Lösungen werden durch Echtzeitverhalten, Fail-Operational Funktionsredundanzkonzepte, hochverfügbare Systeme, Sensorfusion und andere technologische Herausforderungen bestimmt und schnell die Grenzen der bisherigen Methoden der Systementwicklung im Automobilbau aufzeigen.

Robustes und nachverfolgbares Design für komplexes Systemverhalten 

Neue, komplexe Technologien verlangen angemessene Analyse- und Synthesemethoden sowie beherrschbare Entwicklungsprozesse mit hohen Reifegraden. Die funktionale Sicherheit technologisch anspruchsvoller Entwicklungen zur Realisierung des autonomen Fahrens muss während der komplexen Produktentstehungsphasen und danach im Umfeld des Verkehrsbetriebs durch klar strukturierte, transparente und jederzeit reproduzierbare Prozesselemente und Arbeitsprodukte gewährleistet werden. Klare und nachweisbare Anforderungen an Produkte und Prozesse bilden die Kernelemente für sichere, robuste und nachverfolgbare Design-Lösungen. Ziel muss daher sein, komplexes Systemverhalten über einfach zu erfassende Prozesslösungen abzusichern, nachhaltig und zuverlässig.
INGenX Technologies GmbH berät unter anderem Kunden aus der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie und unterstützt bei der Implementierung, um diese Herausforderungen zusammen mit den Kunden zu bewältigen und damit zu nachhaltig sicherer Entwicklung beizutragen. Jahrzehntelange Erfahrung aus der Luftfahrtindustrie und ein sehr anwendungsorientiertes Verständnis komplexer Systeme und Funktionen bilden das Fundament für eine solide und sehr hohe Qualität der Technologie- und Prozessberatung. Dieses tiefe Verständnis eingebetteter Systeme und deren Funktions- und Nutzungsumgebung wurde bereits vor 15 Jahren durch erste modellbasierte Entwicklungsansätze aufgebaut, die ihrer Zeit weit voraus waren. Diese sehr früh erarbeiteten Kompetenzen und Erfahrungen sind nun die Grundlage für die Beratung der Automobilhersteller und Systemzulieferer.

Funktionale Sicherheit dank schlanker Anforderungsdefinitionen

Einen besonderen fachlichen Beratungsschwerpunkt bildet bei INGenX Technologies die Funktionale Sicherheit als integrales Produktmerkmal in Verbindung mit einer signifikanten Reduzierung der erforderlichen System- und Subsystemanforderungen in der Produktentwicklung. Die Definition und Verwaltung von mehreren tausend funktionalen Anforderungen ist leider für heutige Steuergeräte (ECUs) zur Regel geworden, anscheinend im Glauben, mehr Dokumentation schaffe auch mehr Sicherheit und mehrfaches Wiederholen mache Dinge richtiger. All diese unzähligen textuellen Anforderungen müssen einerseits durch passende Design-Lösungen realisiert und andererseits einwandfrei und lückenlos getestet werden. Dieses Anforderungsphänomen bindet in den betroffenen Unternehmen unzählige Ressourcen und verursacht sehr hohe Kosten, wird in den seltensten Fällen souverän beherrscht und hat damit eher zweifelhaften Mehrwert.
Meistens findet die Definition der Anforderungen ohnehin erst im Reverse Engineering statt, nachdem die Lösung festgelegt ist. Dass dabei meist nicht die ideale Lösung gefunden wird, sondern nur bekannte Lösungen nach altbewährten Vorgehensweisen und Kalkulationen implementiert werden, wird nicht hinterfragt. Auch agile Vorgehensweisen zeigen wenig Wirkung, wenn sie nur auf das Althergebrachte aufgesetzt oder - soweit das überhaupt möglich ist - zusätzlich angewendet werden.
INGenX Technologies zeigt zum Beispiel mit modernen Entwurfsmethoden neue Wege und Ansätze und bricht mit den alten Verhaltensschemata, die sich durch die evolutionäre Annäherung der Automobilindustrie an eingebettete, komplexe Systeme über Jahrzehnte halten konnten, ohne wirklich schlank und zielführend zu sein. Die Anwendung neuer Methoden erfordert aber auch ein Umdenken der prozessbeteiligen Menschen. Um diese für die Veränderungen zu befähigen, unterstützt INGenX Technologies die Kunden mit fachlichem, aber auch Soft Skill Coaching in ihrer täglichen Entwicklungsarbeit.
Gemäß dem Unternehmens-Claim INNOVATION.PROCESS.SOLUTION erfassen die Beratungsmethoden von INGenX Technologies die Veränderungsprozesse als „ganzheitliche Systeme“. Somit werden von Anfang an die veränderungsrelevanten Entscheidungsprozesse identifiziert und Maßnahmen initiiert, mit den Zielen, die damit verbundenen Risiken zu minimieren, um in der Lösungsumsetzung überdurchschnittlich erfolgreich zu sein.

„Denken ist die schwerste Arbeit die es gibt. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum so wenig Leute sich damit beschäftigen.“ Henry Ford

Shortcuts: INGenX Technologies GmbH

Unternehmen:INGenX Technologies GmbH
Sitz: Stade
Geschäftsfelder: Technologieberatung mit dem Schwerpunkt Systems Engineering Services
Gründungsjahr: 2014

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Fragen an Jörg Krüger, Geschäftsführer

INGenX hat seine Ursprünge in der Luftfahrtindus­trie und wächst derzeit stark im Automotive Bereich. Worin liegen die Unterschiede beider Inge­nieursansätze?
In der Luftfahrt ist das stringente Entwicklungsvorgehen nach dem V-Modell (Systems Engineering) seit Jahrzehnten der Industriestandard. Für Entwicklungsingenieure von Flugzeugsystemen muss die System Safety seit jeher an oberster Stelle stehen, um die strengen Zulassungsvorschriften erfüllen zu können. Die Systemsicherheit ist quasi inhärenter Teil einer jeden Systementwicklung und bei den Ingenieuren in Fleisch und Blut übergegangen. Diese Ausprägung ist in der Automobilindustrie noch nicht annähernd erreicht, aber unabdingbar, wenn es um komplexe Systementwicklung geht.

Was glauben Sie ist in Zusammenhang mit (hoch-)automatisierten Fahrzeugen die größere Herausforderung: Die Umsetzung der Systemanforderungen oder der Zertifizierungsprozess und die (kontinuierliche) Erbringung von Sicherheitsnachweisen?
Die gesamte Prozesskette stellt eine große Herausforderung dar. Wichtig ist, dass der gesamte Entwicklungsprozess konsequent umgesetzt und gelebt wird und meines Erachtens mittels einer formalen Prozesssicherstellung (Process Assurance) - die über Automotive SPICE hinausgeht - lückenlos überwacht werden sollte.

INGenX ist ein junges, agiles Unternehmen. Sehen Sie bereits Anpassungen aufgrund veränderter Kundenwünsche?
Ganz klar, nein. Wir sind als Technologieberatung für Systems Engineering gestartet und haben in der Gründungsphase unseren Zielmarkt intensiv analysiert und bewertet. Die Erfahrungen der ersten vier Jahre haben die damaligen Annahmen mehr als bestätigt.