Die europäischen Partner, die sich im Verbundprojekt ArchitectECA2030 (Trustable architectures with acceptable residual risk for the electric, connected and automated cars) zusammengeschlossen haben, planen einen harmonisierten europaweiten Validierungsrahmen für elektronische Komponenten und Systeme zu entwickeln, um sichere vernetzte und automatisierte Fahrzeuge zu ermöglichen (SAE L3 bis L5). Der neue Validierungsansatz soll die Zuverlässigkeit, Robustheit und Sicherheit von Systemen sowie die Rückverfolgbarkeit der Auswirkungen von Design-Entscheidungen verbessern. Schwerpunkte von ArchitectECA2030 sind ein nachvollziehbares und auf Missionen basiertes Design elektronischer Komponenten und Systeme (ECS) sowie die Quantifizierung eines akzeptierten Restrisikos von ECS, um die Typgenehmigung zu erleichtern und die Akzeptanz der Endnutzer zu erhöhen. Die Methoden umfassen automatische integrierte Sicherheitsmaßnahmen beim Entwurf elektronischer Schaltkreise, beschleunigte Tests, Restrisikoquantifizierung, virtuelle Validierung sowie multiphysikalische und stochastische Simulationen. Das Projekt wird am 1. Juli 2020 starten.
Eine unabhängige Validierung ist von grundlegender Bedeutung, um die Leistungsfähigkeit und Sicherheit moderner, vernetzter und automatisierter Fahrzeuge zu gewährleisten. Da die Software- und Hardwarekomponenten von verschiedenen Anbietern stammen und auf vielfältige Weise integriert werden, müssen die verschiedenen erforderlichen Validierungsebenen vollständig verstanden und die Integration mit Primär- und Sekundärteilen berücksichtigt werden. ArchitectECA2030 plant ein neuartiges fahrzeuginternes Überwachungsgerät zu implementieren, mit dem die Elektronik kontrolliert werden kann, um modellbasierte Sicherheitsprognosen, Fehlerdiagnosen und Anomalieerkennungen zu ermöglichen. Dafür wird ein Validierungsrahmen bereitgestellt, der harmonisierte Methoden und Werkzeuge umfasst, mit denen die Quantifizierung von Restrisiken mithilfe von Daten unterschiedlicher Quellen (z. B. Überwachungsgeräte, Sensoren/Aktuatoren, Flottenbeobachtungen) verwaltet werden kann. Ziel ist eine möglichst hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit auf allen ECS-Entwurfsebenen. Die Berechnung des Restrisikos ermöglicht die Homologation und Typgenehmigung von ECA-Fahrzeugen (electric, connected and automated vehicles).
Dafür bringt das Projekt Interessensgruppen aus der ECS-Industrie, Normungs- und Zertifizierungsstellen (z. B. ISO, NIST, TÜV), Testfeldbetreiber, Versicherungsunternehmen und Hochschulen zusammen und kooperiert mit der ECSEL-Leuchtturminitiative Mobility.E. So können neu entstehende Normen und Validierungsverfahren für ECA-Fahrzeuge abgestimmt und mitgeprägt werden. Das Projekt wird ergänzt durch ein External Advisory Board, welches welches von SafeTRANS und dem Konsortialführer Infineon Technologies geleitet wird (mehr zu Industrial Advisory Boards siehe in diesen SafeTRANS News).
ArchitectECA2030 - Übersicht
Laufzeit | 7/2020 - 6/2023 |
Koordinator | Infineon Technologies AG |
Förderung | H2020-ECSEL-2019-2-RIA |
Volumen | ca. 13,69 Mio € |
Fördervolumen | 3,9 Mio € |
Partner | 23 europäische Partner |
Anwendungen | Automotive |