Inhalte

Editorial

Inhaltsverzeichnis

Als wir im Jahr 2016 zum ersten Mal auf den einschlägigen Konferenzen unser Konzept der digitalen Realität vorgestellt haben, begegnete man uns einerseits mit großem Interesse, weil ganz offensichtlich die Lösung für ein Problem skizziert wurde, das insbesondere im Zusammenhang Weiterentwicklung von hochautomatisierten Fahrzeugen bestand, andererseits jedoch auch mit einem hohen Maß an Skepsis, denn die simulationsbasierte KI befand sich damals noch in den Kinderschuhen.
Heute sind synthetische Daten ein fester Bestandteil der Entwicklung, der Validierung und letzten Endes auch bei der Zertifizierung von Lernenden Systemen und somit kann das Konzept der digitalen Realität als richtungsweisend bezeichnet werden. In Zeiten, in denen sich der Begriff des digitalen Zwillings für bestimmte Aspekte dieser Idee durchgesetzt hat und in denen große Projektfamilien wie die VDA Leitinitiative es als selbstverständlich erachten mit synthetischen Daten zu arbeiten, möchten wir darauf hinweisen, dass die Simulation an sich nur das Ergebnis eines Prozesses ist, bei dem KI eine große Rolle spielen kann. Das Konzept der digitalen Realität beschreibt nämlich ein Verfahren, bei dem die Inhalte der Simulation durch KI erzeugt werden. Dadurch erreichen wir ein höheres Maß von Flexibilität, Validität im Sinne von Vergleichbarkeit mit realen Daten, und letzten Endes auch Skalierbarkeit, da kein menschlicher Designer erforderlich ist, um die Simulation auszugestalten. Funktionale Sicherheit für kritische Systeme insbesondere. Der Transport von Menschen und Gütern ist zu einer Frage der Qualität von Daten geworden.

Prof. Dr.-Ing. Philipp Slusallek |Geschäftsführender Direktor DFKI Saarbrücken & Leiter des Forschungsbereichs Agenten und Simulierte Realitäten DFKI